Geschichtliches zur Familie der Freiherrn v.Erlencamp
Herkunft und Ursprung des Namens Erlenkamp
Die Familie Erlenkamp ist nach dem Freiherrndiplom aus dem Jahr 1674 ein von ,,Uhralten Zeiten entsproßene und Herstammendes geschlecht deren von ErlenCamp, noch von Weiland Dionysio de Campo entsproßen, seyn,welcher für ohngefehr Vierhundert Jahren, zu Zeiten Kaysers Friderici 2ten Glorwürdigsten andenckens, und deßen nachfolgern im Königreich Neapolis, Conrado und Conradino Herlzogen in Schwaben, in dehnen Feldtzügen wieder die Sarcacenen in Palestinam, und ltalia treulich gedienet, undt bei Verenderung der Regirung in selbigem Königreich,mit Verlust seiner Gühter sich nach Teutschlond erhoben,und in Schwaben niedergelaßen, auch Er und Seine nachkommen dem Heyl.Römischen Reich zu allen Kriegs undt FriedensZeiten Getreu Verblieben, und sich derogestalt erwiesen haben, daß Sie bey Jedermännigl: in sonderbahren ansehen gewesen. Wie dann auch Lllrich de Campo Unsern am Heyl.Römischen Reich Glorwürdigster Vorfahren, Carolo V. in bekrigung des Erbfeindes, alß Obrist:Lieutenant Getreulich Gedienet, und so woll in Beschützung
Llnserer Residentz Stadt Wienn, alß im Felde allemahl große Zeichen Seiner Tapfferkeit und und andern auch dardurch, daß er in Verfolgung des Erbfeindes,an einem ohrte da viele Erlenbeume gestanden, mit eigner Handt Viele von den Feinden erlegt, und darüber schwer Verwundet worden,den anlaß gegeben daß jezt löbl:ermelter Kayser,nebst verschiedenen Kayserl.Gaden lhme auch unter andern zum Ewigen gedächtnis, sein biß dahin geführtes Wapen, mit drey Erlenbeume Vermehret, und den Nahmen von ErlenCamp allergnädigst beygefüget habe. "
Diese Abstammung gehört ins Reich der Legenden , da sie bei der Adelsverleihung 1670 weder im Gesuch noch im Diplom mit angeführt wurden, was ja wohl geschehen wäre ,wenn solche Vorfahren bekannt gewese wären. Selbst im Concept des Freiherrndiploms ist der Passus zur Herkrurft ,,welches nach aufweisung glaubwürdiger Documenten," gestrichen und ins Originaldiplom nicht mit aufgenommen worden.
Auch die Abstammung des Heinrich Nicolaus Erlenkamp aus dem Hause des Marquis del Monte in Italienr ist genau so unwahrscheinlich.
Der Name Erlenkamp ist ein Flurname, der sich davon ableitet, dass etwas besonders häufig oder aber geradezu hervorstechend einmalig ist. z.B. dass eben eine einzelne Erle ausschlaggebend war, das angrenzende Flurstück Erlenknmp zu nennen. Er kann sowohl Wohnstättenname als auch Herkunftsname sein, denn jemand der vom Ort Erlenkamp abstammt nennt sich Erlenkamp oder Erlenkämper oder jemand der an einem "Erlenkamp" (Erle -> Baum, kamp = Acker, Feld, Weide, Gehölz,Wiese ) wohnte könnte sich Erlenkamp nennen.
Im laufe der Jalnhunderte gab es verschiedene Schreibweisen des Namens aber alle haben dieselben Bedeutung, so z.b.Arlekamp ,Ellerkamp, Erlekamp, Erlenkamf, Erlencamp und vieleicht auch Edelkamp im Münsterländischen.
Der Name Erlenkamp als geographische Ortsbezeichnung taucht dann auch schon 1344 auf ,als nämlich der Hof Erlenkamp zu Lenningsen durch Bernt Dobbe dem Grafen Dietrich v. Limburg aufgelassen wird und Dietrich v.d. Recke (Volmarstein) damit belehnt wird. 1353 verkauft Graf Dietrich v. Limburg das Gut dem Dietrich v.d. Recke (Volmarstein) als freidurchschlächtiges Eigen.
Aber bereits in der Bruderteilung von 1392 als der Hof Hermann v.d. Recke zugesprochen wird ist er eingegangen ,denn es heißt, ,,dey woesten hove-sate, geheyten to dem Erlenkampe".Nach den Lehnbeschreibungen hatte der Hof, der 1486 (Schatzbuch S. 41) noch den verhältnismtißig hohen Beitrag von 4 Gulden an Landsteuer zahlte, im 17. Jatnhundert keine Gebäude mehr und bestand nur mehr aus einem kontribuablen Bauland bei der Bauernschaft Bramey. Ein Teil der ehemaligen Ländereien wurde vermutlich zum Hause Brüggen gezogen, denn 1813 wird der Hof Erlenkamp zusammen mit Haus Brüggen an einen Iserlohner Bürger zu Lehen gegeben.
Auch an der Weser gab es einen ,,Erlenkärnp", denn am l8.Juni 1480 (am sondaghe na Viti) wird Dietrich Hake von Erich Graf zu Holstein und Schaumburg mit mehreren Gütern belehnt u.a. mit 2 Fähren in der Weser bei Ohr und beim Erlenkamp "boven dem hartborne"
Ebenso gab es bei Münster einen,,Erlenkarnp", denn Heinrich Adolf von Schwansbell zu Schwansbell bittet, nachdem sein Vater Heidenreich von Schwansbell zu Schwansbell, Drost der Amter Lünen und Hörde, an 12.10.1662 verstorben ist, um die Besitzeinweisung in die zum Trockelhof gehörenden Grundstäcke, die sein Vater im Jaltre 1642 erhalten hat. Daza gehören u.a. den im Stift Münster hinter Nordlünen gelegenen Kappenkamp oder Beisenkamp;2. den Erlenkamp im Kirchspiel Alt-Lünen, Bauerschaft Nordlünen ; 3. die Länder auf dem Ostfeld.....,
Heinrich Adolph v.Schwansbell verpachtet dann dem Heinrich Tappe und dessen Frau Anna
Lünemarns die Weide, Erlenkamp genannt, und die dabei gelegene Wiese für 4 Jahre bis 1697.
Auch heute gibt es noch mehrere Orte, Straßen und Geländenamen die Erlenkamp genamt werden. So nennt sich ein Stadteil von Kiel Erlenkamp oder der Ort Erlenkamp bei Röbel und bis 1945 gab es eine Meierei Erlenkamp bei Lubin in Schlesien.In Hamburg und Bochum gibt es Straßen die sich ,,Am Erlenkamp" nennen.
In Münster tritt uns dann auch die erste Familie die sich Erlenkamp oder Erlekamp nennt entgegen ,nämlich ein Johann Erlekamp ,,geheiten de Lickhebber" ist 1426 Zeuge in Münster,ein Reiner Erlekamp 1590 Ratherr in Recklinghausen.
Im hannoerschen tritt dann eine weitere Familie Erlekamp auf mit Franz Erlekampn *um 1554 Eltze bei Hannover oo 1579 in Eltze Gronau mit Anna Kregel * um 1558 in Celle (T.d.Herrman Kregel und der Anna Stockmann)
Kinder: 1. Ilse Erlekamp,* um 1580 Eltze
2. Hermann Erlekamp *um 1583 Eltze
3. Hans Erlekamp,* um 1583 Eltze
4. N.Erlekamp,Tochter,* um 1597 Eltze oo 1.6.1618 mit Joham Schonenberg
5. Anna Erlekamp, * um 1598 Eltze oo Februar 1624 Heinrich Barss
6.Hernich Erlekamp,* um 1599 Eltze oo 29.II.1624 Gese Vogt
T.Franz Erlekamp,* um 1601 Eltze oo 25.1.1635 Elisabeth Blassen.
Die Witwe eines Heinrich Erlekamp zu Hannover klagt 1621-23 gegen Hopffner und Konsorten bzw. den Rat von Hannover wegen Entsetzung ihres Hausesl und ein Heinrich Erlekamp vermacht dem Cantor zu Celle 5 Thaler von Himmelfaht 1604 an, das Geld ist beim Rathverwandten Eggelingk Kammahn angelegt und der Cantor erhält jährlich zu Michaelis 2 1/2 Thaler an Zinsen. Joachimus Strunck bekennt 13.9.1604 2 1/2 Thaler von dern von Heinrich Erlekamp sehligern dem Cantori vermacht emfangen zu haben.
Eine weitere Farnilie Erlenkamp tritt in Hamburg in verschiedenen Kirschpielen in Erscheinung:
1. Ahlheitt Erlenkamp oo 23.8.1646 Harnburg St.Katharinen mit Hermann Schwinger,
2. Frantz Erlenkamp oo 27 .4.1651 Hamburg St.Katharinen mit Anna Maria Schmiedes
3. Hans Hinrich Erlenkamp oo 11.4,1664 Hamburg St.Katharinen mit Elisabeth Catharina Moller
(siehe unten Nr.3)
4. Andreas Erlenkamp oo 9. I 1.1684 Altona mit K.Anna Maria Hönerman
5.seine Schwester Gardrud Erlenkamp ao 19.2.1696 Altona rnit Claus Grummert,S.d.Marcus G.
6.Hinrich Erlenkamp oo 14.4.1695 Hamburg St.Jacobi Anna Catharina Sops.
Wann die Familie Erlenkamp nach Hamburg eingewandert ist und woher ließ sich bisher nicht
feststellen, der erste Vertreter der urkundlich sicher zur Familie Erlenkamp gehört, von welchem die
späteren Freiherrn v.Langermann und Erlencamp abstammen ist der Kaufinann und spätere Oberalte
zu Hamburg Johann oder Hans Erlenkarnp welcher am lO.November 1606 zu Hamburg geboren
wurde.